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Thema: Ehrlichiose, Rickettsia conorii und sehr niedriger Leishmaniose-Titer

  1. #1
    Breonna
    Gast

    Ehrlichiose, Rickettsia conorii und sehr niedriger Leishmaniose-Titer

    Hallo liebes Forum,

    ich stehe vor der Entscheidung, ob ich einen Hund adoptieren soll. Er ist 1 Jahr alt und vor knapp 2 Wochen nach Deutschland auf eine Pflegestelle gekommen. Er stammt aus Rumänien und hatte dort Hautprobleme, die bei Ankunft in Deutschland aber schon deutlich zurückgegangen waren. Aktuell ist er äußerlich fit. Am 7.11. wurde er folgendermaßen getestet:

    B.canis AK (EIA) 5,60 TE (negativ)
    E. canis (EIA) 64,12 TE (Positiv. Grenze bei 14)
    Leish-AK (EIA) 1,15 LE (Positiv. 0,9-1,1 LE grenzwertig, über 1,1 LE positiv)
    Rick.con. AK (IFT) 1:256 (Positiv. Unter 1:128 wäre negativ)
    Dirofil.-AG (EIA) negativ
    Filarien-PCR negativ
    Hep.canis-PCR negativ
    Anapl. platys-PCR negativ

    Aktuell wird der Hund mit einem Antibotikum behandelt (4 Wochen, welches müsste ich erfragen). Bezüglich Rickettsia conorii und Leishmaniose sprach die Tierärztin wohl von einer möglichen Kreuzreaktion mit den Ehrlichiose-Antikörpern, aber nach allem, was ich hier bisher gelesen habe, ist das zumindest im Fall der Leishmaniose nicht möglich?
    Ein Blutbild wurde leider bisher nicht gemacht.

    Was würdet ihr mir raten? Wahrscheinlich muss man sich eingestehen, dass dieser Hund Kontakt zum Leishmaniose-Erreger hatte und im Laufe seines Lebens schwer erkranken kann?

  2. #2
    Forum-Team Avatar von henri
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    Beiträge
    18.176
    Hallo, herzlich willkommen. Jeder Auslandshund kann erkranken, jedenfalls an Mittelmeererkrankungen. Auch ein negativ getesteter Hund kann noch später erkranken, auch wenn die Wahrscheinlichkeit geringer ist. Viele Hunde erkranken gar nicht, viele Hunde erkranken leicht und einige wenige erkranken schwer. Leider kann das niemand vorhersagen.

    Ehrlichiose und Babesiose sind gut behandelbar. Ob dieser Hund später mal Leishmaniose bekommt, das weiß noch keiner. Auf jeden Fall ist es gut, wenn man jeden Auslandshund regelmäßig überwacht. Ich war vorgestern auch erst wieder beim TA zur Kontrolle. Meine Hündin ist seit 5 Jahren hier und die Wahrscheinlichkeit wird mit jedem Jahr geringer, aber ausgeschlossen ist ein später Ausbruch die ersten Jahre nie.

    Auf jeden Fall ist es schon mal gut, dass er Herzwurm negativ getestet wurde. Er wird wahrscheinlich gerade 4 Wochen Doxycyclin bekommen, damit ist die Ehrlichiose idR erledigt, die Rickettsiose auch. Also von daher sollte so schnell nichts mehr kommen. Außer vielleicht später Leishmaniose. Aber wie gesagt, die kann jeder Auslandshund mitbringen. Auf jeden Fall würde ich die ersten drei Jahre enger kontrollieren, mind. 2 Kontrollen pro Jahr, besser 3. Später kann man dann auf 2 x pro Jahr reduzieren und noch später auf 1 x pro Jahr. Aber das Geld sollte da sein und man sollte da auch für einen späteren Krankheitsausbruch finanziell gewappnet sein, auch wenn man das Geld dann doch nicht braucht. Ich würde den Hund nehmen.
    Viele Grüße
    Michaela


    Befunde Enia
    Befunde Joschi

  3. #3
    Breonna
    Gast
    Vielen Dank für deine Antwort! Aber müsste man da nicht doch mal ins Blut schauen, ob organisch alles in Ordnung ist? Und wäre das vielleicht etwas, was die Pflegestelle zeitnah noch machen sollte?

    Ich wollte auch gern eine Krankenversicherung für den Hund abschließen, aber nun hat er ja den positiven Titer. Heißt das ich kann ihn nicht mehr versichern? Oder könnte man schauen, ob die Blutwerte in Ordnung sind und dann guten Gewissens sagen: "Aktuell ist der Hund gesund."?

  4. #4
    Moderatorin Avatar von Marion/Grappa
    Registriert seit
    04.2010
    Beiträge
    5.043
    Die Sache mit der Krankenversicherung musst Du direkt mit dem Versicherer klären.

    Ich fände ein Blutbild mit Organwerten und am besten auch einer Eiweisselektrophorese sinnvoll ... schon im Sinne einer Bestandsaufnahme. Das hätte man eigentlich sinnvollerweise vor der ABgabe schon machen sollen, aber da wurde wohl seitens der Orga eher das Sparprogramm gefahren.

    Und völlig richtig: eine Kreuzreaktion bezüglich des positiven LMtiters kann man ausschließen. Man könnte in den nächsten Monaten die LM nochmal testen - am besten mit einem IFAT, das ist das andere verfügbare Testverfahren (im vorliegenden Befund wurde per Elisa getestet). Trotzdem - wie Michaela schrieb - ein positiver Titer und möglicherweise auch ein Krankheitsausbruch kann bei einer LM noch jahrelang auftreten, auch wenn anfangs negativ getestet wurde.

    Hunde aus Rumänien haben oft Herzwürmer - da ist die Behandlung oft langwierig und belastend. Finde ich schonmal sehr gut, daß diesbezüglich negativ getestet wurde.
    ************************* ************

    Liebe Grüße von Marion
    mit Grappa, Nelly,Rosi Moser
    und der restlichen Viecherei


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    Gesundheit Grappa

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  5. #5
    Breonna
    Gast
    Lieben Dank für eure Beiträge! Ich wollte nur kurz vermelden, dass ich mich nach Lektüre vieler Threads hier und nach Rücksprache mit meiner Tierärztin gegen den Hund entschieden habe.

  6. #6
    Forum-Team Avatar von henri
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    Unna/NRW
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    18.176
    Das ist nett, dass du Bescheid sagst. Er findet bestimmt ein anderes eigenes Zuhause.
    Viele Grüße
    Michaela


    Befunde Enia
    Befunde Joschi

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